Bist du momentan mit ALLEM, was sich in deinem Leben grad zeigt, einverstanden? Bist Du im Flow? Kannst du auch den weniger erwarteten Dingen etwas Positives abgewinnen und bist du stets mit dir im Reinen?
Ich beobachte in letzter Zeit, dass es bei mir und vielen anderen Menschen nicht ganz so der Fall ist. Widerstände machen sich breit….
Ob es an der Vor-Weihnachtszeit liegt? Ja klar, es hat sich was verändert… es gibt weniger Sonnenschein und die Tage sind grauer, es ist früh dunkel, die Straßen sind voller, die Staus und die Staumeldungen werden länger und irgendwie scheinen wir darauf zu reagieren. Zumindest kommt es mir so vor. Meine natürliche Zuversicht und die damit verbundene Leichtigkeit kommen schwerer aus dem Bett und ich nehme ein ganz, ganz feines Brizzeln in mir und um mich herum wahr. Fühlst du das auch?
Neigst du momentan auch dazu, auf die eine oder andere Begegnung empfindsamer, sprich ‚persönlicher‘ zu reagieren, Gespräche anders wahrzunehmen, alles in allem auf alles, was von außen an dich herangetragen wird, erst mal mit einem leichten oder auch starken Widerstand zu reagieren?
Fragen und Gedanken wie „Muss das jetzt sein? Was will der/die/das von mir? Oh nee, nicht das jetzt auch noch! Langsam reicht’s! Warum tut oder sagt jemand so etwas zu mir? Kann das bitte jetzt mal so gehen, wie ICH mir das vorstelle?“ geistern in unserem Kopf. Kennst du solche Momente? Momente, in denen du erst Mal nicht einverstanden bist mit dem, was da draußen in deiner kleinen-großen Welt grad passiert. Was tust du in solchen Momenten, in denen dir bewusst bist, dass du irgendwie anders, sensibler, nicht immer nur freundlich, empfindsamer aber auch schneller reizbar, verärgerter oder wütender reagierst und du dich in einem dir unbekannten Strudel wiederfindest? Und das, obwohl du doch ein friedliebender und in der Regel auch entspannter Mensch bist? Es gibt die Taktik: Abwarten und Tee … und vielleicht schlägt dein Widerstandsbarometer von alleine wieder auf Sonnenschein, bei mir ist das in der Vergangenheit eher selten gewesen.
Deshalb hat sich für mich im Laufe der Zeit eine eigene Methode herauskristallisiert, die mir hilft, wieder auf meine angestammte Umlaufbahn zu kommen. Und die möchte ich dir hier gerne verraten.
- Bevor ich mich mit meinem Widerstand beschäftige, mache ich zunächst ein kleines Ritual. Dafür stelle ich mich nach draußen auf meinen Balkon, drücke meine Füße ganz fest in den Boden um Standfestigkeit zu haben, bin weich in den Knien und ‚sammle‘ alle Gedanken, Energien und Schwingungen, indem ich meine Arme hoch über meinen Kopf weit ausbreite und mir vorstelle, dass ich einen großen ‚Energie-Ball‘ zusammen-winke (dieser Ball kann manchmal ganz schön groß werden, das glaub mir 😉 ). Wenn ich das Gefühl habe, dass ich alles zusammengetragen habe, nehme ich mit den Armen 2 x kräftig Schwung und beim dritten Mal werfe ich den imaginären Ball in die Natur. Dies wiederhole ich 2-3 Mal, bis ich das Gefühl habe, es wird leichter um mich herum.
- Im Anschluss schüttle ich mich ganz kräftig für 1 Minute, um alle meine feinen ‚Antennen‘ wieder richtig schön auszufahren.
- Oft fühle ich mich danach schon wieder stärker und viel mehr in meiner Mitte.
- An dieser Stelle kannst du schon stoppen, wenn sich alles gut anfühlt und du dich wieder in deinen Alltag stürzen möchtest.
- Für den Fall, dass sich da immer noch etwas in dir regt, empfehle ich dir, deinem Wiederstand noch etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Mach dir die Momente, mit denen du nicht ‚einverstanden‘ warst nochmals bewusst. Akzeptiere deinen Widerstand, und heiße ihn willkommen – er darf da sein, ohne jede Bewertung.
- Dann schließe für einen kurzen Moment die Augen und atme mindestens eine Minute lang extrem langsam ein und aus (optimal sind 6 Atemzüge pro Minute – es gibt dafür auch schöne kostenlose Apps). Im Anschluss folge dem Impuls deines Körpers auf die Frage was du genau jetzt tun kannst, um wieder in deine innere Mitte zu kommen.
Hier eine Auswahl meiner Widerstandsbrecher:
- einen Song lang durchtanzen,
- einen Kurzspaziergang, egal wie das Wetter sich zeigt,
- eine Runde durch den Park joggen
- einfache Yoga-Übungen wie den Baum oder auch nur
- das altbewährte Treppen rauf- und runterlaufen im Büro oder
- Singen – das wirkt auch Wunder!
- Kurzmeditationen (z.T. kostenfrei) findest du z.B. bei Headspace, iAwake, Get Relaxed oder Calm
- Zum Abschluss rufe dir die Momente noch mal auf, die dich so getriggert haben und schaue, ob dein Widerstandbarometer noch auf Sturm steht, oder ob sich langsam wieder die Sonne zeigt. Erfahrungsgemäß hat sich etwas verändert 🙂 das ist das Schöne an diesen einfachen Übungen (Wenn sich nach mehreren Übungseinheiten immer noch das gleiche Gefühl zeigen sollte, ruf mich an, denn dann kann es sein, dass unter dieser Alltags-Situation eine tieferliegende Thematik steckt)
Das, was sich hier so lang liest, dauert max. 5-10 Minuten, ist (fast) überall praktizierbar und hilft nachweislich. Länger dauert es nur dann wenn du beschließt, eine etwas längere Runde zu laufen oder zu meditieren 🙂
Du kannst jetzt gerne direkt beim letzten Abschnitt weiter lesen. Für alle diejenigen, die sich dafür interessieren, was diese Übungen in unserem Körper auf neurophysiologischer und psychologischer Ebene bewirken, mag das folgende Kapitel noch interessant sein 🙂
Durch die extrem langsame Atmung erreichst du die Stimulation des Parasympathikus, jenem Nervenstrang, der uns die Entspannung (zurück) bringt. Das bedeutet: Raus aus dem Widerstand (der von unserem Stammhirn stimuliert wird = Kampf- und Fluchtmodus) hin zu mehr Gelassenheit. Bestimmte Gehirn-Areale, in denen deine ‚Persönlichkeit‘ sitzt und die für das Lernen, die Vernetzung von Erlebtem und dem Abgleich mit bisherigen Erfahrungen verantwortlich sind (man nennt sie den frontalen und limbischen Assoziationskortex) haben so die Möglichkeit, Situationen, Aussagen, Menschen, sprich dein ganzen Umfeld, anders zu bewerten. Zudem suchen sie nach Lösungen, die dich und deine Situation wieder in die Balance bringen – spannend oder? 🙂
Aus der Neurophysiologie weiß man auch, dass es unserem Gehirn relativ egal ist, ob wir etwas wirklich erleben bzw. beobachten, oder ob wir es auch nur vor unserem inneren Auge sehen. Physiologischen Reaktionen werden fast identisch ausgelöst (du kennst das doch sicherlich – hast du im Kino schon mal Angst gefühlt, oder geweint, wohlwissend, dass alles nur schöne oder weniger schöne bunte Bilder sind?). Und dieses Wissen nutzen viele Methoden in der Psychotherapie. Dementsprechend ist das Imaginations-Ritual mit der Kugel und den feinen Antennen eine wundervolle Einleitung und Unterstützung der gewünschten Umstellung von Widerstand zu Flow. Denn auch das imaginäre Sammeln und Wegschicken von ‚bad-vibrations‘ fördert das gewünschte Erleben.
Probier‘s einfach mal aus. Wie gesagt, es ist wissenschaftlich bewiesen, dass diese Methoden wirken. Eine Sache möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen: Wenn sich dein Widerstandbarometer seit Wochen oder gar Monaten im Sturmtief befindet, dann mag diese Methode sicherlich auch wirken, aber sei dir bewusst, wie lange das Sturmtief schon existiert und sich quasi bei dir eingenistet hat. Du darfst dann ungefähr das Doppelte an Zeit rechnen, um es wieder aufzulösen. Es sei denn, du holst dir Unterstützung – sei es bei mir oder bei einer Kollegin/einem Kollegen. Sturmtiefs können erfahrungsgemäß sehr hartnäckig sein.
In diesem Sinne wünsche ich Dir jetzt eine Vorweihnachtliche Sonnenscheinzeit mit möglichst wenigen Sturmtiefs und freue mich, wenn du mich mit einem kurzen Kommentar wissen lässt, was du über die Informationen in diesem Blog denkst. Selbstverständlich kannst du mir auch gerne Fragen stellen – dafür bin ich ja hier. 🙂
Sonnige Vor-Weihnachtsgrüße
Deine
Pia-Marie
Ganz tolle Tipps und eine soooo kleine Übung kann soooo viel bewirken.
Danke dafür, liebe Pia-Marie!
LG
Hauke
Herzlichen Dank, liebe Hauke und ja… manchmal ist es einfacher als man denkt ;-).
Alles Liebe, Pia-Marie